21
Okt
2012

...

In diesen Tagen, wo es mehr oder weniger die Regel ist, dass er mich verwirrt und wütend zurücklässt, ist es eine unglaublich Genugtuung, ihm zumindest ansatzweise das Gleiche angetan zu haben.

13
Mai
2012

Eine Wendung

In diesen Tagen scheint mich die Welt zum Schreiben zwingen zu wollen.
Die Gefühle, die Erlebnisse, die Eindrücke werfen sich mir geradezu entgegen.

Warum es so ist, warum mein Leben sich entschlossen hat, ein Film mit desaturierten Farben und Indie-Soundtrack zu werden, ist nicht ganz klar. Aber ich muss diese Inspiration nützen, denn sonst wendet sich sich gegen mich.

12
Mai
2012

Und dann kommt der Moment...

...in dem dir klar wird, dass alles ganz anders ist. Dass du nicht gefühllos und kalt sein kannst. Dass es plötzlich nicht mehr um dich selbst geht. Dass du dir Sorgen machst, um einen anderen Menschen.

Und du verstehst nicht, wie es passieren konnte.

Ein Eingeständnis

Zwischen Realität und Fiktion. Es könnte beides sein.


Es ist der erste etwas kühlere Abend seit Tagen. Die Nachtluft weht durch die offene Balkontür, streicht kalt um meine Beine, kühlt mein überhitztes Gemüt. Sie sind ungewohnt, diese Gefühle. Ich versuche sie zurückzudrängen, sie kommen mit immer neuer Wucht zurück. Der Wunsch nach Nähe ist überwältigend.

Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts. Ich weiß nicht, ob es eine Fortsetzung geben wird, ob diese eigenartigste aller meiner Geschichten jemals ein Ende finden kann oder für immer in der Schwebe bleibt. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Verwirrtheit etwas im Keim erstickt habe, dass etwas Großes sein hätte können. Ich weiß nicht was ich fühle, ich weiß nicht was ich fühlen will. Ich weiß nur eines – ich denke an ihn. Immer.

23
Mrz
2012

Tauwetter

Die Sonne strahlt, der Föhnwind bläst.
Es tropft und fließt, der Schnee schmilzt.
Auch in mir taut etwas auf.

Tauwetter

Die Sonne strahlt, der Föhnwind bläst.
Es tropft und fließt, der Schnee schmilzt.
Auch in mir taut etwas auf.

12
Jan
2012

In der Stadt

Der wohl einleuchtendste Grund, warum es sich in der Stadt einfacher schreibt, ist wohl der, dass man von wesentlich mehr Menschen und damit auch mehr Geschichten umgeben ist.
Die Inspiration lauert überall, auch das zum Schreiben notwendige Gefühl der Einsamkei, das so wenig mit der tatsächlichen Einzahl von Menschen, die einen umgeben, zu tun hat, stellt sich hier öfter ein.
Denn die Möglichkeit, unter Menschen zu sein und sie zu beobachten, ohne zwangsläufig mit ihnen interagieren zu müssen, oder auch nur von ihnen bemerkt zu werden, das gibt es wohl tatsächlich nur in der Stadt und damit wird sie zum idealen Lebensraum für Schreiberlinge und Phantasten aller Art...

25
Dez
2011

Der Anfang

Das Leben in der Stadt, und vielleicht ganz besonders das Leben in dieser Stadt, ist dem Einzelgängertum zuträglich. Die Einsamkeit tut mir nicht weh, oft ist sie mir lieb, denn sie erlaubt es mir, durch die Straßen zu streifen, wirren Ideen zu folgen, meine Launen auszuleben, ohne andere Menschen zu irritieren.



Nicht nur der Anfang einer Geschichte, sondern tatsächlich auch ein Teil meines Lebens.

Mehr nicht

Und hier die letzten Fragmente einer Geschichte über eine Frau und einen Mann, über Kälte und gleichzeitige Anziehung, über Angst und Wunsch, die sich noch als Blogeinträge verwursten lassen. Eine Geschichte, die in dieser Art wohl doch nicht geschrieben wird.

Ich weiß, dass ihn sein Klavierschüler fürchten, ihn für humorlos und übertrieben streng halten. Und in diesem Moment kann ich ihre Angst und Abneigung fast nachvollziehen. Er schließt den Deckel der Tastatur betont langsam und kontrolliert und verlässt, ohne mich anzusehen, den Raum. Ich sehe, wie er in seiner Tasche nach Zigaretten und Feuerzeug sucht, wahrscheinlich wird er sich in der Sekunde, in der er aus dem Haus tritt, eine Zigarette anzünden.
Ich selbst bleibe noch einen Moment stehen, versuche mir klar zu werden, was gerade passiert ist. Dann, ohne mir auch nur über das Geringste klar geworden zu sein, gehe ich auch.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Ich blicke ihn an, es wird ein ungewollter Kampf der Blicke, ich weiß in dem Moment, in dem ich darauf eingehe, dass ich nur verlieren kann. Und so bin es auch tatsächlich ich, die schließlich die Lieder niederschlägt und sich abwendet. Ich drehe mich zum Fenster, sehe hinaus, höre hinter mir sein Feuerzeug klicken. Ich weiß, es ist pure Provokation, denn er vermeidet es normalerweise in meiner Wohnung zu rauchen, auch wenn ich es ihm nie ausdrücklich verboten habe. Ich weiß nicht, ob mich diese absichtliche Unhöflichkeit verletzt, es ist es mir auch nicht wert, in irgendeiner Weise darauf einzugehen. Schließlich drehe ich mich doch wieder um, blicke in wieder an und er mich, doch diesmal ist es kein Kampf, es ist ein kaltes Abschätzen. Ich weiß nicht, wie er mich sieht, und was er über das, was er sieht, denkt. Er hat sich kaum verändert, wirkt blass und hager wie immer, die Finger, die die Zigarette halten, sind immer noch denen eines Skeletts ähnlich.

22
Dez
2011

Und nun?

Mehr Fragmente, Widersprüche, nicht einmal ich weiß, in welcher Reihenfolge sie in der Geschichte gewesen wären.


Die Mehrheit seiner Schüler hat ihn sicher noch nie lächeln sehen, er ist zu einem trockenen rauen Lachen fähig, das fast immer sarkastisch ist, doch ein freundliches Lächeln erscheint bei ihm abwegig. Und doch, ich diesem Moment sieht er mich an und lächelt eine Sekunde lang, dann geht er. Ich bin verwirrt, verwirrter noch, als ich es sonst bin, denn die Ungewissheit und Unsicherheit ist bei mir nachgerade zu einem Dauerzustand geworden.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die vielen Stunden, die ich allein damit verbracht habe, manchmal bewusst und sehr oft unbewusst, über ihn nachdenken, haben mir eines klar gemacht: ich liebe ihn nicht. Und selbst wenn ich es täte, würde ich diesem Gefühl auch nur den Geringsten Raum geben, würde es mich zerstören. Denn ich weiß sehr genau, dass er mich nicht liebt, ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt zu einem Gefühl, dass der Liebe auch nur ähnlich ist, fähig wäre. Dass er mich mag, mich als Menschen respektiert, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Doch selbst mir gegenüber ist er unnahbar, oft sogar richtiggehend kalt und ich weiß, dass sich das nicht ändern wird.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Noch etwas aus meinem Notizbuch, der eigentliche Ausgangspunkt dieser Geschichte, der Moment als ich wieder zu schreiben begann.
"The only way to make sense of this stalkerish insanity is to qualify it as research and start writing a story"

Das Rohe, Unmittelbare

Fragmente, die zu einer Geschichte gehören und doch nicht in ihr sein werden, denn sie hat eine andere Richtung genommen. Das hier ist, was in der Nacht geschrieben wurde, ohne innere Zensur, ohne Glättung. Wünsche, Ängste, Wahnsinn.
Einige Ausschnitte, ohne Zusammenhang, ohne Erklärung.


Wie würde ich ihn bezeichnen, würde ich irgendjemand von ihm erzählen. Als einen Bekannten, einen Freund, vielleicht einen sehr guten Freund? Ich weiß es nicht, und eine Erkenntnis, die sich seit längerer Zeit an die Oberfläche bohrt, kommt endgültig ans Tageslicht: ich bin mir nicht im Geringsten über meine Gefühle ihm gegenüber klar, ich kann nicht einmal mir selbst gegenüber definieren, was er denn nun für mich ist. Es gibt Momente, da scheint es mir, als wäre ich tatsächlich in ihn verliebt, aber selbst in diesen Momenten ist mir absolut klar, dass es unmöglich wäre, mit ihm eine wirkliche Beziehung zu führen. Es ist nur gut, dass er momentan nicht in der Stadt ist, ich ihn nicht sehe, es würde mich überfordern, ihn zu sehen und gleichzeitig darüber nachzudenken, als was wir denn nun hier sitzen.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich wache am nächsten Morgen weit vor Tagesanbruch auf, brauche nur den Bruchteil einer Sekunde um mir über meinen Aufenthaltsort und die Geschehnisse des vergangenen Abends klar zu werden – und flüchte. Unfähig zu klarem Denken raffe ich meine Kleider zusammen, ziehe mich, schon auf dem Weg zur Wohnungstür, an, renne die Treppenstufen geradezu hinunter, renne, nun ist es wirklich Rennen, zur Bushaltestelle, sehe, dass der Bus erst in 10 Minuten kommt, verfluche ich die städtischen Verkehrsbetriebe und laufe weiter, rase durch die Straßen bis meine Lungen von der kalten Luft brennen, gehe für einige Minuten langsamer, bis ich mich etwas erholt habe, dann renne ich weiter und mit weiteren kleinen Unterbrechungen bis zu meiner Wohnung. Vor der Tür krame ich mit zitternden Fingern meinen Schlüssel aus der Jackentasche, sperre auf, gehe hinein, schließe die Tür und sinke dagegen, rutsche langsam daran hinunter, bis ich mit angezogenen Beinen am Boden sitze. Ich keuche leise, in meinen Seiten sticht es, die Welt ist aus den Fugen geraten.
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